Über dieses Blog

Moin zusammen und herzlich willkommen!

Ich heiße Tanja, bin Wildbienenfreundin, Balkongärtnerin und fasziniert von der Makrofotografie.

Seit einer Weile blogge ich hier über alles, was mir an Insekten und Blüten vor die Kameralinse kommt. Mein Herz schlägt für Fluginsekten – vor allem für die Wildbienen. Anfang 2019 habe ich meine ersten Makroaufnahmen gemacht und eine für mich faszinierende Welt entdeckt, die ich hier mit euch teile.

Nachdem ich hier jetzt ein Jahr mehr oder weniger regelmäßig geschrieben habe, habe ich gemerkt, dass es ab und zu neben Bienen und Blüten auch andere Themen geben wird.

Aktuell ist da zum Beispiel meine neuestes Projekt, der WormUp – unser Wurmkomposter. Um Weihnachten herum war es meine Weihnachtsgeschichte zum Hören, die so gut gelaufen ist, dass ich so etwas gerne wiederholen würde. Es gab von euch so viel positive Rückmeldung: DANKE euch allen! Mal sehen, vielleicht spielen in meiner nächsten Geschichten ja Insekten die Hauptrolle 🙂

Viele Fotos entstehen auf unserem Balkon in Hannover, manche an anderen Orten. Die Aufnahmen sind alle von mir. Sollte es einmal anders sein, kennzeichne ich das ausdrücklich.

Ein Balkonblog mitten aus der Stadt

Dass ich mich für die Natur interessiere, habe ich sicherlich meinem Pa zu verdanken, der mit uns in Wald und Wiesen unterwegs war, oft mit dem Bestimmungsbuch im Gepäck. Am Tümpel um die Ecke zogen wir den Kescher durch die Entengrütze und fingen Stichlinge und Köcherfliegenlarven. Später setzten wir sie in einem kleinen Aquarium aus, das draußen auf unserer Terrasse stand. So konnten wir die Unterwasserfunde genauer betrachten. Ich habe viele schöne Erinnerungen an diese Zeit.

Doch wie das manchmal so ist: Als ich erwachsen wurde, wurden andere Dinge wichtig.

Jetzt – ein halbes Leben später – hat es mich wieder gepackt: Das genaue Hinschauen, Beobachten und Verstehen. Verrückt ist, dass ich dazu erst in eine Stadtwohnung mit Balkon ziehen musste, auf dem jedes Jahr im Frühling und Sommer Wildbienen nisten. Hätten sie mich nicht so neugierig angeflogen, wenige Wochen nachdem wir hier eingezogen waren, wäre mir ihre Welt vielleicht verborgen geblieben.

Und ich hätte wohl niemals dieses Balkonblog gestartet.

Wildbienen brauchen Lebensraum

Nach Auskunft des Naturschutzbundes BUND sind allein in Niedersachsen mehr als 360 Wildbienenarten nachgewiesen. Viele von ihnen sind spezialisiert und gerade deshalb bedroht, weil sie bestimmte Ansprüche an Nistplätze und Futterquellen haben.

Wildbienen sind aber nicht die einzigen Insekten, die weniger werden. Die 2017 veröffentlichte „Krefelder Studie“ und die darauf folgenden Berichte über das „Insektensterben“ in den Medien haben viele Menschen aufgerüttelt. Seitdem wird mehr darüber diskutiert, was getan werden kann.

Was vielen nicht bewusst ist: Auch in Städten gibt es Artenreichtum, denn trotz Asphalt und Beton bieten Städte vielfältige Lebensräume. Es gibt alte Baumbestände, Parkanlagen, Friedhöfe, Kleingärten, Balkone, Hinterhöfe, begrünte Dächer, überwachsene Mauern, Seen, Flüsse, Kanäle, Schutzgebiete, Brachen, Industriegelände, Bahndämme … Klein(st)strukturen, die Vielfalt fördern.

Sehr spannend ist in diesem Zusammenhang übrigens ein Projekt des BUND in Niedersachsen: Ökologische Nische Friedhof.

Ein Plädoyer für mehr Wildnis in der Stadt

Leider wird auch in Hannover der Stadtraum immer weiter verdichtet und „aufgeräumt.“ Damit gehen auch Nistmöglichkeiten und Futterquellen für Insekten verloren. Viele Wildbienen nisten im Boden, sie sammeln Nektar und Pollen an wild wachsenden „Unkräutern“. Da sie weniger weit fliegen als Honigbienen, sind sie auf Blüten in der Nähe angewiesen.

In unserer Nachbarschaft gab es früher einen großen Parkplatz mit Randbereichen, die sich selbst überlassen waren – verkrautet, mit kleinen Büschen, Bäumen und hunderten Löwenzahnblüten im Frühling. Steinhummeln gehörten zu unseren treusten Balkongästen.

Doch seit auf dem Parkplatz ein mehrgeschossiger Wohnblock hochgezogen wurde, habe ich an unseren Blumen keine Steinhummel mehr gesehen. Natürlich weiß ich nicht, ob da ein Zusammenhang besteht. Ich vermute es nur. Der Parkplatzsaum war mit seinem Wildwuchs und den offenen Sand- und Schotterflächen zwar kein Schmuckstück, aber ideal für wärmeliebende Insekten. Leider habe ich es versäumt genauer hinzuschauen, als es ihn noch gab.

Ihr seht, mir liegt der Artenschutz am Herzen. Vielleicht kann ich mit meinen Fotos, meinen Beobachtungen und meinen Texten ein wenig von meiner Begeisterung für das Summen vor unserer (Balkon-) Tür weiter tragen.

Das würde mich sehr freuen.