Larve gegen Laus

Blattläuse haben wir auf dem Balkon wirklich in Massen. Selbst am stacheligen Natternkopf machen sie sich zu schaffen. Sie sitzen überall: am Sommerflieder, am Oregano – schlicht an allem, was grün und saftig ist.

Früher haben mich die kleinen Vampire nervös gemacht, wenn sie meine Pflanzen angezapft haben. Überall mit Honigtau überzogene Blätter, manches Kraut kränkelte im Frühling mit Läusen vor sich hin. Irgendein Läuseei überlebt ja immer in der Erde, vor allem in warmen Wintern. Und daraus entwickelt sich dann die erste Generation.

Wartet nur ab! Der Marienkäfer wird es euch zeigen

Heute weiß ich: sind die Läuse erst einmal da, sind die Fressfeinde nicht weit. Sie lassen sich nur etwas Zeit.

Im vergangenen Jahr haben die Marienkäfer den Balkon ab Mitte April von den Läusen befreit. Laus ist so etwas wie ein Grundnahrungsmittel für die Käfer. Egal, ob Larve oder ausgewachsen, Marienkäfer fressen Blattläuse in rauen Mengen.

Marienkäferlarve auf Blattoberseite
In diesem Stadium ähneln Marienkäferlarven kleinen Dinosauriern
Larve eines asiatischen Marienkäfers
Hier geht es einer Laus an den Kragen

Auch in diesem Jahr wird sich die Blattlausmenge damit bald auf ein für die Pflanzen erträgliches Niveau einpendeln. Wenn auch diese kleinen Kerlchen erst einmal ausgeschwämt sind. Noch hocken sie allerdings auf dem Sommerfliederblatt nahe beieinander.

Helfer in orangegelb

Der nächste Marienkäfer-Nachwuchs ist schon in Arbeit. Wenn die drei Gelege, die ich allein im Sommerflieder gezählt habe, kein Sturzregen herunterspült oder sie von Fressfeinden entdeckt werden, werden sich die Eier in ein paar Tagen langsam dunkel färben, bis aus ihnen dann ebenfalls kleine, schwarze Larven mit sechs Beinen schlüpfen.

Wenn sich die Larven häuten, lassen sie übrigens so etwas zurück:

Hülle einer Marienkäferlarve nach der Häutung
Aus der Haut gefahren. Die Larven häuten sich mehrfach bevor sie sich verpuppen

Die Farbe einer Larve soll nach der Häutung übrigens besonders intensiv sein. Was ich überhaupt noch nicht überblicke, ist die Vielfalt der Marienkäfer.

Es gibt mehr als Siebenpunkt und Asia-Käfer

Viele betrachten die asiatischen Marienkäfer mit Sorge, weil sie sich immer weiter ausbreiten. Sie wurden ursprünglich zur biologischen Schädlingsbekämpfung zu uns geholt, sie sind aber natürlich nicht dort geblieben, wo sie eingesetzt wurden: in den Gewächshäusern. Aber der NABU zumindest schreibt, es gebe keine Anzeichen, dass heimische Arten verdrängt werden. Hier gibt es mehr Infos zum Asiatischen Marienkäfer.

Ich kann das Nebeneinander auch hier auf dem Balkon beobachten. Pechschwarze Larven mit roten Flecken an den Flanken wie oben im Bild dürften sich später in asiatische Käfer verwandeln. Allerdings habe ich auch andere hier im ersten Stock fotografiert:

Marienkäferlarve klammert sich an Blatt
Gräulich-bläulich und hinten spitz zulaufend. Eine Zweipunkt- oder Siebenpunktmarienhäferlarve? Für mich schwer zu sagen

Auch andere schaffen Läuse weg

Auch Schwebfliegenlarven machen sich übrigens gerne über Läuse her. Letztes Jahr habe ich eine beim Salatwaschen aus dem Wasser gefischt. Seitdem achte ich auf sie und versuche die kleinen Dinger zu retten, bevor sie im Abfluss landen.

Puppe einer Schwebfliegenlarve
Wenn die Schwebfliege schlüpft, bin ich bestimmt gerade mal wieder nicht da.

Ach so… Eine fertige Schwebfliege sieht dann übrigens so aus:

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert